Musikerbezirk Knittelfeld tagte: „Frauen-Power“ in Knittelfelds Blasmusikkapellen

In Knittelfelds Blasmusikkapellen regiert „Frauen-Power“. Mehr als die Hälfte der unter 30 Jahre alten Musici stellt das weibliche Geschlecht. Auch bei den in Ausbildung begriffenen Jungmusikern haben die Mädchen die Nase vorne: „Wir verzeichnen derzeit 91 Jungmusiker im Bezirk, von denen 43 weiblich sind“, berichtete Bezirksobmann Wolfgang Seidl im Rahmen der am vergangenen Sonntag abgehaltenen Bezirkstagung im Kleinlobminger „Hubmannstadl“.

Zehn Kapellen sind es, die das musikalische Leben in den Gemeinden hochhalten, getragen von 486 aktiven Musikerinnen und Musikern, die sich im vergangenen Jahr zu 494 Proben zusammengefunden hatten. An Ausrückungen zählte man 279 Anlässe, wobei zu öffentlichen und kirchlichen Anlässe ebenso aufgespielt wurde wie bei kleineren Festivitäten. Ergänzt wird dieser Leistungskatalog durch eine Vielzahl von Konzerten, bei denen die Orchestergemeinschaften vor großem Publikum ihre Virtuosität unter Beweis stellen konnten.

Dass es dabei vielfach die Jugend ist, die die Stärke der Blaskapellen ausmacht, darf nicht vergessen werden. „Darum legen wir auch auf die Ausbildung unseres Nachwuchses einen großen Wert“, stellte Bezirksobmann Wolfgang Seidl fest. Zahlen unterstreichen diese Feststellung eindrucksvoll: 2016 waren über Mädchen und Burschen zu den Prüfungen um das begehrte Jungmusiker-Leistungsabzeichen angetreten, drei von ihnen – sie stellt der Musikverein Gaal – konnten dabei die Goldstufe erklimmen. Maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg hatten die beiden Jugendreferenten des Bezirkes, Willi Klade und Marco Lämmerer, die nach einer neunjährigen Tätigkeit nun aus dem Amte schieden und besonders herzlich für ihre Leistungen bedankt wurden. „In unserer Amtszeit konnten 474 Jungmusiker aus dem Bezirk das Leistungsabzeichen erringen“, bilanzierte Klade.

Dass es getreue einem alten Sprichwort ohne Geld keine Musik gibt, bewahrheitet sich auch im klingenden Knittelfeld Bezirk. Über 225.000 Euro waren im abgelaufenen Jahr erforderlich, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. „Diesen gewaltigen Betrag mußten unsere Musikvereine erwirtschaften, um über die notwendigen Mittel für Investitionen zu verfügen“, so Seidl. Man habe sich damit zu einem besonderen Wirtschaftsfaktor in der Region entwickelt. Deutlich wird das durch die Neuanschaffung von Instrumenten mit einem Aufwand von rund 40.000 Euro, mit Ergänzungen bei Trachten und Uniformen um mehr als 38.000 Euro sowie durch den Aufwand von 17.000 Euro, der in die Reparatur von Instrumenten floß. Auf der Einnahmenseite verzeichnete man ein Plus von 48.000 Euro an Förderungen durch das Land und die Gemeinden.

Im heurigen Jahr wird die Marktgemeinde Kobenz Austragungsort des Bezirkstreffens sein, verbunden damit ist die Abhaltung einer Marschwertung, zu der sich bereits acht Kapellen angemeldet haben. Auch die neun Jugendblasorchester der Bezirkes werden sich zu einem gemeinsamen Meeting in Spielberg treffen, außerdem werden die einzelnen Musikvereine mit Konzerten und öffentlichen Auftritten auf sich aufmerksam machen.

Die einstimmig vollzogene Neuwahl der Bezirksleitung bestätigte Bezirksobmann Wolfgang Seidl und seine Stellvertreter Peter Horner und Hubert Reumüller in ihren Ämtern. Als Bezirkskapellmeister werden Gernot Mang und Birgit Feldbaumer fungieren, die Aufsicht über die Kasse übernehmen Bruno Wiry und Johann Hochfellner. Zu neuen Jugendreferenten, die sich um die Ausbildung des Jungmusikernachwuchses kümmern werden, wurden Christian Kuchler, Romana Schuschitz und Gerlinde Hochfellner bestellt. Besonderer Dank wurde Bezirksstabführer Josef Bayer vom Musikverein St.Margareten ausgesprochen, der diese Funktion gemeinsam mit Andreas Wachter vom Musikverein Gaal auch in den kommenden drei Jahren innehaben wird.