Murtaler Bäuerinnen-Fachtag: Regionalität muss weiter vorangetrieben werden

„Wir sind keine austauschbaren Lieferanten von Lebensmitteln, sondern erzeugen Produkte von hohem Wert“, lautete der Tenor von Bezirksbäuerin Marlies Rinder bei einem am vergangenen Mittwoch in der landwirtschaftlichen Fachschule in Großlobming abgehaltenen Fachtag der Murtaler Bäuerinnen. „Regionalität ist ein unschätzbarer Wert und ein Garant für unverwechselbare Qualität“, so Rinder die die weibliche Bauernschaft aufrief, dieses Potential noch mehr zu nutzen. Die Kapazitäten in Sachen Regionalität seien noch lange nicht ausgeschöpft.

Über eintausend Bäuerinnen sind auf den mehr als 1.500 landwirtschaftlichen Betrieben im Bezirk Murtal zu finden. Obwohl der bäuerliche Anteil an der Bevölkerung nur noch knapp vier Prozent ausmacht, ist deren Bedeutung enorm. Die „Bäuerin als Marke“ habe in der Steiermark einen unverwechselbaren Stellenwert, der allerdings nicht immer richtig erkannt werde, stellte Landesbäuerin Auguste Maier fest. Dies treffe sowohl für Konsumenten wie auch für die Bäuerinnen selbst zu: „Wir haben allen Grund, auf unsere Leistungen stolz zu sein und sollten unser Licht nicht immer unter den Scheffel stellen“, so die Landesbäuerin, der das Wohlfühlen am Bauernhof ein besonderes Anliegen ist.

Für ein gehobenes Selbstwertgefühl der Bäuerinnen sprach sich Ingrid Gady, Polikerin und ehrenamtliche Vorsitzende der katholischen Frauenbewegung aus. Gady, selbst als Unternehmerin tätig, erinnerte daran, daß es dabei auf den richtigen Umgang „mit sich selbst“ ankomme. Wie dies in dere Praxis funktioniere, machte die Unternehmensberatin Heidi Lampret deutlich, die über Zusammenhänge von selbstwert und Geschäftserfolg im ländlichen Business referierte: „Die Unschuld vom Lande darf nicht weiterhin im Doirnröschenschlaf pennen“, rief Lampret die mehr als einhundert teilnehmenden Bäuerinnen aus allen Gemeinden des Bezirkes Murtal auf. Hand in Hand müsse neben der Stärkung des Selbstwertes auch eine Hebung der Anerkennung für bäuerliche Arbeit und landwirtschaftliche Produkte einhergehen.

Schulleiterin Andrea Raser, die die Teilnehmerinnen an der Fachtagung herzlich in den Räumlichkeiten der Bildungsanstalt begrüßte, dankte der für die Organisation zuständigen Fachberaterin im Bezirk Murtal, Maria Habertheuer herzlich für die Abwicklung des Meetings, dem in der Information über die „Lebensqualität Bauernhof“ eine wichtige Bedeutung zukomme: „Wenn es um eine gerechte Wertschätzung der bäuerlichen Arbeit geht, leisten wir gerne unseren Beitrag“, so Raser unter Hinweis auf zahlreiche von der Fachschule Großlobming gesetzten Aktivitäten, so dem Kräuter-Kompetenzzentrum, das sich innerhalb kürzester Zeit zu einer zentralen Anlaufstelle entwickelt habe.